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Was passiert wenn sich eine Verhaltenswissenschaftlerin, eine Chemikerin und ein Molekularbiologe ihrer künstlerischen Seite zuwenden und zusammen mit anderen TänzerInnen und MusikerInnen die Botschaft der Berliner LISTROS GALLERIE erforschen und dieser Ausdruck verleihen?
Dienstag 15.04.2014
18:00 Uhr
St. Matthäus-Kirche im Kulturforum | Matthäikirchplatz | 10785 Berlin-Tiergarten
Im Rahmen der 2. BERLINER GLANZWERKE
Eine Initiative von LISTROS e.V. zusammen mit der Stiftung St. Matthäus, Kulturstiftung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Eintritt
12 Euro / 10 Euro (erm.)
Karten an der Abendkasse
Kartenvorbestellung: mail@listros.de
Das Tanztheater 'Stepping - Out of the Box' erforscht den Stellenwert von Arbeit und Charakter als Mittel zu Wachstum und Inspiration. Mit Live Musik, Videoprojektionen und Tanz regt dieses Tanztheaterprogramm zum Nachdenken an und zollt Arbeit ihren Respekt, die mit Stolz und glühendem Herz verrichtet wird.
Gemäß althergebrachter christlicher Tradition, erbaut die Berliner LISTROS GALLERIE eine Installation mit 3.500 Schuhputzboxen aus Äthiopien, mit der der Altar der St. Matthäus-Kirche in der Karwoche verhüllt wird.
Listros - so nennt man die jugendlichen Schuhputzer in Äthiopien - kommt von dem italienischen "lustro", was soviel heißt wie "polieren" oder "glänzend machen". Die Kunstinstallation ruft zu einem Perpektivwechsel auf gängige Vorurteile gegenüber den Listros auf. Denn diese sind weniger als die "Ärmsten der Armen" und sozial Vernachlässigten zu betrachten, sondern leisten vielmehr mit ihrer Arbeit einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft.
'Out of the Box' steht im Englischen dafür, alte Pfade zu verlassen und neue, unkonventionelle Wege zu gehen und zu denken. Es heißt, sich nicht komplett aufzugeben, um sich den vorherrschenden Meinungen der Zeit anzupassen. "Out of the Box" ist Ausdruck für nonkonformistisches, kreatives Denken und eine Metapher dafür, das Beste aus uns hervorzubringen - aus tiefstem Herzen und mit höchstem Bewusstsein.
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In every seed there is all of needed information
In every heart there is all of creative hope
When there is light in our heart, all of the space surrounding becomes luminous
The 'emergence' of colors produces the brightest of lights
Out every individual 'box' there is a shining beam into the future
When we dream of future full of love and kindness, we also may reveal our inner light.
Only by bringing out your unconscious nature, your deep nature, you may approach the Divine.
-Toni Bravo |
'Out of the Box' ist die Zusammenarbeit der preisgekrönten Tänzerin und Choreographin Toni Bravo und dem Filmemacher und Komponisten Russ Smith, unter Mitwirkung internationaler Tänzer und Musiker. Wir möchten einer Tugend gedenken, die uns in der heutigen Zeit immer mehr verloren geht: 'harte Arbeit' als ein Bestandteil persönlicher und gesellschaftlicher Entwicklung.
Unsere Arbeit ist beeinflusst von den 'Lehren' von Tänzern wie Pina Bausch, Zena Rommett, Maggie Black, Jennifer Müller und Michael Jahoda sowie klassischer Musik von Arvo Pärt, verschiedenen afrikanischen Stilrichtungen und modernem Folk und Rock. Dieses Zusammenspiel ergibt eine einzigartige und kraftvolle Mischung, die Ihr Herz auf eine Reise einlädt und Sie die 'Listros' und ihre Welt tiefer verstehen lässt.
'Stepping - Out of the Box' verbindet künstlerischen Ausdruck und sozialen Engagement, um das Bewusstsein für den Menschen in unserer globalen Welt zu wecken.
Tanz:
Toni Bravo (USA)
Mariam Ribón (Ireland)
MariaGiulia Serantoni (Italy)
Claudia Albrecht (Germany)
Musik:
Christoph Hillmann
Meike Goosmann
Anna Vierling
Russ Smith
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Maria Antonieta (Toni) Bravo ursprünglich aus Mexico City arbeitete bereits auf der ganzen Welt als Tänzerin. Sie studierte in den USA und Europa und tanzte in verschiedensten Ländern bevor sie sich in Austin, Texas niederließ. Dort wurde sie drei Jahre in Folge vom Austin Chronicle als 'beste Choreographin' ausgezeichnet.
Neben ihrer Ausbildung an der Royal Academy of Dance und der Imperial Society of Dance studierte sie in London bei Ruth French, John Filed und Dame Ninette de Valois zusammen. In New York arbeitete sie mit Zena Rommett, Maggie Black, Jennifer Muller und Michael Jahoda. Großen Einfluss auf ihre professionelle Karriere als Tänzerin hatte unter anderem die Zusammenarbeit mit Pina Bausch und dem Tanztheater Wuppertal. In den USA tanzte sie mit Ballet Austin, Ballet Memphis, Discovery Dance und dem Early Dance Institute.
1995 gründete sie das Diverse Space Dance Theatre. Ihre Jugendcompany reist jährlich nach Irland zum Irish Youth Dance Festival, um dort aufzutreten und zu trainieren, wie auch nach Berlin, wo sie 2013 für LISTROS tanzte.
Als Mitglied und Lehrerin an der Ballet Austin Academy leitet sie die Abteilung für Tanz in Schulen und begleitet fortlaufende Projekte in AISD Schulen. Das von ihr entwickelte interdisziplinäre Curriculum für Tanz und Bewegung an Schulen "Leaps and no Bounds" unterrichtete sie bereits erfolgreich in den USA wie auch in Europa.
Ihre Choreographien stützen sich auf verschiedene Tanz- und Tanztheateransätze. Moderner und zeitgenössischer Tanz, Musical Tanz, Ballett wie auch verschiedenste Tanzstile aus der ganzen Welt lässt sie in ihre Arbeit mit einfließen. |
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Mariam Ribón stammt aus Spanien und lebt seit 1995 in Dublin. Als professionelle Tänzerin arbeitete sie unter anderem mit New Balance Dance Co., Daghdha Dance Co., MaNDaNCe, Cois Céim, Opera Ireland, Irish Modern Dance Theatre, Shakram Dance Company und Anfang 2014 mit Catherine Young Dance Co zusammen.
Ihren Master in Contemporary Dance Performance an der UL schloss sie mit Auszeichnung ab. Seit 2003 ist sie Künstlerische Leitung der Dublin Youth Dance Company und des Irish Youth Dance Festivals. Ihre Choreographien wurden in Irland, dem Vereinigten Königreich, der Tschechischen Republik, Spanien, Deutschland und den USA aufgeführt. Im Januar 2014 war sie eingeladen für das Diverse Space Dance Theatre in Austin, Texas zu choreographieren.
Vor allem durch ihre Arbeit bei Dublin Youth Dance Company sucht Mariam fortlaufend nach Entwicklungsmöglichkeiten und Chancen für den ‚jungen Tanz' in Irland – so startete sie einen kulturellen Austausch zwischen ihrer Company und der Debla Danza aus Spanien.
Mariams Stil ist fließend und dynamisch. Ihre Choreographien strahlen eine Emotionalität aus, die sich über Bewegung, Musik, Konzept und Stückidee in den Raum transportieren.
Ihre Überzeugung ist es, den eigenen Weg zu finden, durch das Folgen und Verbinden von Energien der Menschen und Orte, die in Harmonie mit der eigenen Energie stehen. "Nichts sollte erzwungen werden- auch nicht der Tanz." Mariam freut sich sehr über die Einladung für LISTROS e.V. und seinem Projekt tanzen zu dürfen. |
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MariaGiulia Serantoni wurde 1987 in Busto Arsizio, Italien geboren. Sie begann ihr Tanztraining mit 9 Jahren in den Chorea Studios in Bologna, wo sie zum ersten Mal mit der Graham- und Limòn-Technik in Kontakt kam. 2009 erhielt sie ihr Diplom in Tanztheater an der Paolo Grassi School of Drama in Mailand, Italien. Im selben Jahr gründete sie die Fattoria Vittadini Dance Company, die aus ihrem künstlerischen Umfeld der Paolo Grassi School entwuchs. Die Grundidee der Company ist es, mit verschiedenen Künstlern zusammen zu arbeiten, um ständig neue Impulse in die Gruppe einfließen zu lassen. Dadurch entstanden interessante Kollaborationen wie beispielsweise das Projekt ‚My true self', welches 2010 unter Regie von Maya Weinberg auf verschiedenen internationalen Festivals aufgeführt wurde. 2012 arbeitete die Company mit dem israelisch-italienischen Künstlerduo Matanicola zusammen. Der gemeinsame Ansatz verschiedenste kreative Ansätze entlang einer Idee zu strukturieren mit dem Ziel, ein Stück zu erschaffen verband sie. Daraus entwuchs das in Mailand und dem Grand Traversèe Festival in Bordeaux gezeigte ‚Intervention #1,2,3'.
2010 nahm MariaGiulia an Modem Atelier, einem sechs monatigen professionellen Training der Roberto Zappalà Dance Company in Catania teil. Daraufhin entstand ihr Solo ‚Whatami', das sie auf unterschiedlichen Festivals aufführte.
Sie arbeitete außerdem als freie Tänzerin für verschiedene Companien wie das Samotracia Dance Theatre oder die Shuko Company.
Derzeit lebt sie in Berlin und ist in ein Research Projekt mit Labor Gras unter der Leitung von Renate Graziadei und Arthur Stäldi involviert – gleichzeitig ist sie weiterhin auch in Italien künstlerisch tätig. |
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Claudia Albrecht ist Tänzerin, Theaterpädagogin und Diplom-Psychologin. Sie wuchs in einem kleinen Dorf im Süden Deutschlands auf und wohnt jetzt in Berlin. Nach ihrer klassischen Ballettausbildung durch die Royal Academy of Dancing bildete sie sich in ihrem weiteren Tanzstudium in unterschiedlichsten Tanzformen und Ansätze in der Bewegungsarbeit aus. Unter anderem studierte sie mit Zvi Gotheiner, Louise Lecavallier, Lior Lev, Joe Alegado, Marco Santi oder Jermaine Brown. Als Tänzerin, Performerin und Schauspielerin arbeitete sie für verschiedene Ensembles und eine Reihe von Kollaborationen und Projekte.
Seit ihrem Theaterstudium und einer Residenz in Israel, bei der sie die Gaga Movement Language kennenlernte, ist sie vor allem von intuitiven und imaginativen Ansätze in Tanz und Bewegung inspiriert und fasziniert.
Ihre Forschung zur Arbeit mit Imagination in der darstellenden Kunst "Die ‚Bildung' der Vorstellung" wurde 2013 veröffentlicht.
Als Lehrerin arbeitet sie als Tanz- und Bewegungscoach für Schauspieler wie auch mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen - so genannten Nicht-Tänzern.
Die Neugierde zu lernen, erleben und neue Impulse für den Tanz zu gewinnen treiben sie an. 2013 traf sie auf Toni Bravo und lernte so das "Out of the box" Projekt kennen. |
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Christoph Hillmann - studierte am Konservatorium Arnheim mit Abschluß als Musikpädagoge und Konzertexamen. Als Schlagzeuger erhielt er Förderpreise beim Jazzfestival Leipzig, Eurojazz Brüssel, Jazzfestival Münster und den Leverkusener Jazztagen. Die Produktionen SUBLIM III und ROOMS RESTORED erhielten in den Jahren 2012/13 einen ECHO JAZZ und das Ensemble TRIA LINGVO wurde 2014 mit dem Neuen Deutschen Jazzpreis geehrt.
Christoph Hillmann beschreibt die Schuhputzboxen – das Material des LISTROS Kunstprojekt MOVING BOXES – als einen Resonator im physikalischen und geistigen Sinne. "Was mich an den Boxen fasziniert ist das Gefühl von Gleichheit und Unterschieden, Distanz und Nähe, individueller und kollektiver Kraft und ihre Botschafterrolle," sagt Christoph Hillmann.
Christoph Hillmann komponierte die "Hymne für Listros" für eine diatonische Kalimba und "1000 Schritte" für die Udu. In seiner Musik symbolisiert er die individuellen Qualitäten der Boxen, ihrer früheren Besitzer und die Begegnungen mit ihren Kunden.
[christoph-hillmann.de] |
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Meike Goosmann (Reeds, Komposition), aus einer klassischen Tradition kommend und früh von Jazzmusik beeinflusst, studiert Jazz- und Popularmusik an der Hochschule für Musik "Hanns-Eisler" in Berlin.
Sie bewegt sich von Berlin aus in der deutschen Musikszene. Hierbei wird sie inspiriert von der Zusammenarbeit von KünstlerInnen verschiedener Kunstsparten. Dazu gehören der portugiesische Bassvirtuose Carlos Bica, die Pianistin Julia Hülsmann, die Komponistin Hazel Leach, die Schauspielerin Hannelore Elsner, die Tänzerin Tabea Tettenborn und die Dichterin Ewa Boura.
Als Komponistin verwirklicht sich Meike Goosmann vor allem als Leaderin des Meike Goosmann Quintetts, welches 2013 die zweite CD: "Tender Tales" veröffentlicht. Sie spielt auch u.a im Marching Quartett BrassAppeal, mit dem Trio Lézarde, COB Berlin.
[meikegoosmann.de] |
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Anna Vierling ist eine Psychologin und Musikerin aus Berlin. 1981 wurde sie in Berlin als Tochter einer Ost-deutschen Mutter und eines US-amerikanischen Vaters geboren und wuchs zweisprachig zu hause und an einer internationalen öffentlichen Schule auf.
Brücken bauen zwischen verschiedenen Kulturen: Dieses Thema zog sich nicht nur durch ihr privates sondern auch durch ihr berufliches Leben als pädagogische Psychologin. Hier hat sie Gewaltpräventionsprogramme entwickelt und mit Kindern aller Altersstufen durchgeführt. Lehrer und Jugendleiter schulte sie hierzu in Fortbildungen. Inspiriert durch den Film "Rhythm is it!" führte sie eine Evaluationsstudie des Projekts "Tanzzeit" durch, ein berliner Choreographieprojekt für Kinder unterschiedlicher kultureller Herkunft. Somit lieferte sie dem Projekt die notwendige wissenschaftliche Perspektive für eine Förderung. Zur Zeit arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin in pädagogischer Psychologie an der Humboldt Universität zu Berlin.
Anna Vierling sang bevor sie sprechen konnte. Mit dem Klavierspiel begann sie mit 11 Jahren und spielte fortan nach dem Gehör. Durchweg sang sie mit Musikern aus allen Ecken der Welt in diversen Ensembles in Genren von Jazz über Soul und Rock bis hin zu Folk. 2008 trat sie der Akustik-Pop-Band "String Theory" bei und begann mit dem Song-Schreiben. Seit 2013 tritt sie als Solokünstlerin mit ihren eigenen Songs auf, die sie auch Benefizveranstaltungen zur Verfügung stellt (zuletzt bei einem Konzert zur Beschaffung medizinischer Spenden für Kinder in Syrien).
Mit ihren Texten versucht sie die Mauern, die wir Menschen um uns bauen, abzutragen um so die Verletzlichkeit, die wir alle gemeinsam haben, offen zu legen. Mit ihrer warmen und intensiven Stimme und ihrer interpretatorischen Sensibilität schafft sie eine intime Atmosphäre, die jedes Publikum berührt. Durch diesen Gleichklang entstehen Brücken der seelischen Verbundenheit zwischen ihren Zuhörern. So möchte sie mit ihrem Auftritt LISTROS e.V. darin unterstützen, einen weiteren Stein zu legen für eine Brücke des Mitgefühls nach Äthiopien. |
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Russ C. Smith ursprünglich aus Texas, lebt inzwischen in Berlin und arbeitet freiberuflich in den Feldern Media Arts, Film, Video und Fotografie.
Er ist graduierter Molekularbiologe und verfügt über langjährige Erfahrung in der Medizinischen Forschung. Durch seine Faszination die Beziehung zwischen Form und Verhalten zu erforschen, entschloss er sich dafür als Produzent in Kunst und Musik zu arbeiten. In seiner Zusammenarbeit für eine Vielfalt von Künstlern auf der ganzen Welt ist er verantwortlich für Regie, Konzept und Produktion. Zudem gestaltet er interaktive und multimediale Ausstellungen in den USA und Europa.
Auf seinen zahlreichen Reisen arbeitete er für verschiedene soziale Projekte. Unter anderem unterstützte er Sister Helen Prejean in ihrer Moratorium Kampagne und arbeitete in Einrichtungen für taube und schwerhörende Menschen wie auch als Freiwilliger in einer Klinik auf Bali, Indonesien.
[ChocolateMedia.de] |
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